REGEN - ein Segen und ein Fluch

Am Himmel sind immer mehr Wolken und jeder hofft auf den Regen. Zurzeit ist Regenzeit in Namibia. Alles wird grüner und jeder wartet, dass der große Regen endlich kommt. Mir wurde gesagt, dass es seit drei Jahren nicht mehr richtig geregnet hat. Die Trinkwasserreserven in den Dämmen werden immer knapper und manche Dämme sind sogar schon leer. Im Norden sind schon viele Tiere gestorben, weil es so trocken ist. 

Heute Nachmittag hat es dann endlich in Gobabis richtig geregnet. Es ist wahnsinn wie viel Wasser innerhalb von zwei Stunden runter kam. Die Straßen sind richtig überflutet und es sind viele kleine Seen und reißende Flüsse auf denn Straßen entstanden. Es ist schwer das in Worten auszudrücken. Das war unglaublich, wie viel Wasser geflossen ist. Als jemand mal zu mir sagte, wenn es regnet ist alles überschwämmt und die Schule fällt aus. Dann können nur noch Taxis fahren. Dann könnt ihr nicht mehr zu Fuß gehen. Ich konnte das damals nicht glauben und hab eher gedacht, die erklären uns wieder für verrückt, weil wir immer zu Fuß gehen. Janna und ich werden dauernd gefragt wie wir denn zu Fuß gehen könnten. Einmal ist sogar ein Taxi angehalten und meinte: wie könnt ihr laufen, ihr werdet sterben! Naja aber das ist eigentlich eine andere Geschichte. :D

Heute hab ich gesehen, wenn es wirklich regnet, ist einfach alles überschwämmt.


Auch wenn alle auf den Regen hoffen, ist es für viele auch ein Fluch. Die Menschen die in den Wellblechhütten wohnen, haben Probleme mit dem Regen. Als es letztens Nacht so doll gewittert und gestürmt hat, musste ich dauernd an die Menschen dort denken. Ich habe nur gehofft, bitte lass die Hütten halten, dicht sein und dass diese nicht voll Wasser stehen. Die Wellblechhütten sind oft nur zusammen geflickt aus Blechteilen, Holzstücken, Plastik und alles andere was man so findet. 

Heute musste ich auch immer nur daran denken. Eine Lehrerin schrieb uns, dass ihre ganze Hütte unter Wasser stehe, alles nass sei und kalt.

Ich finde es sehr schwer, wenn ich weiß, dass alles unter Wasser steht und alle auf dem Boden schlafen müssen. 

Und so wird es richtig vielen gehen. :/ Man kommt sich irgendwie hilflos vor. Es ist schwierig das in Worte auszudrücken.


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